Auf ihrer diesjährigen Herbstsynode befaßte sich die württembergische Landeskirche mit der Segnung gleichgeschlechtlicher Beziehungen. Der weitestgehende Antrag kam von der bekannt bibelkritischen „Offenen Kirche“. Er forderte die kirchliche Trauung gleichgeschlechtlicher Paare und damit praktisch ihre Gleichstellung mit der Ehe. Dieser Antrag wurde mehrheitlich abgelehnt. Immerhin noch etwas. Aber bei weitem kein Grund, hoffnungsfroh gestimmt zu sein.
Denn ein zweiter, im Grundsatz genauso ungeistlicher und unbiblischer Antrag, nämlich die öffentliche Segnung homosexueller Beziehungen, die praktisch von einer Trauung nicht wirklich zu unterscheiden ist, verfehlte die nötige Zweidrittelmehrheit nur um 2 Stimmen! Und das im ehemals frommen, vom Pietismus geprägten, Württemberg!!!
Besonders dramatisch dabei ist zum einen die Rolle des württembergischen Bischof Otfried July. Der äußerte sich enttäuscht über das Ergebnis. Er wolle sich weiterhin zumindest für die Segnung gleichgeschlechtlicher Beziehungen einsetzen. Abenteuerlich und zugleich bezeichnend ist seine Begründung: Die Landeskirche sei offener, als dieser Beschluß es zeige. Schließlich gebe es auch Pfarrer in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften (idea-spektrum vom 6.12.2017). Das gehört eigentlich zu den erschreckenden Fakten der württembergischen Landeskirche, die dem zum Teil noch frommen Kirchenvolk zumeist vorenthalten werden, insbesondere von Seiten der Lebendigen Gemeinde. Denn die will den wenigen noch bibeltreuen Leuten in Württemberg den Verbleib in der doch längst abgefallenen Kirche weiterhin schmackhaft machen, und tut deshalb zumeist so, als gäbe es derartige Mißstände in Württemberg nicht!
Das nächste Argument des Herrn Bischofs beeindruckt ebenfalls hinsichtlich seiner beachtlichen biblischen und theologischen Substanz: Die hohe zahlenmäßige Zustimmung zur öffentliche Segnung „spiegele weite Teile der Stimmungslage der Basis wieder. Wir dürfen nicht die Augen davor verschließen, daß eine Mehrheit der Synode die Segnung der gleichgeschlechtlichen Partnerschaften möchte.“ Bezeichnend, daß den Herrn Bischof nur die „Stimmungslage der Basis“, in keiner Weise aber der Wille des Herrn der Kirche interessiert. Der kommt überhaupt nicht mehr vor! „Kirche“ im Aufruhr gegen ihren Herrn! Der Abfall vom Christus und seinem Wort ist fast abgeschlossen!
Das zeigt auch die Tatsache, die noch erschreckender ist als alles bisher Genannte: Von den 43 Synodalen der Lebendigen Gemeinde, den angeblich Bibeltreuen!, kamen zum gottlosen Antrag nur 33 Neinstimmen. Es gab aus dieser Gruppe eine Enthaltung aber auch 9 Zustimmungen zur Segnung gleichgeschlechtlicher Beziehungen!
Dabei muß man sich vor Augen halten: Alles, was hier verhandelt wurde, war vor wenigen Jahren in der EKD noch als völlig bibelwidrig erkannt und abgewiesen. Lediglich die persönliche Segnung homosexueller Menschen, niemals aber die öffentliche Segnung oder gar Trauung homosexueller Beziehungen, wurden für möglich erachtet. Daß heute auch rund ein Viertel der Synodalen der Lebendigen Gemeinde für derartige Gottlosigkeiten stimmt, zeigt, wie dramatisch der endzeitliche Abfall längst auch die Lebendige Gemeinde erfaßt hat!