';
Preloader logo

Leitgedanken der Deutschen Evangelischen Allianz zur Homosexualität

Vieles mußte in der Vergangenheit am Kurs der Deutschen Evangelischen Allianz bemängelt werden. Unter ihrem langjährigen Vorsitzenden Michael Diener hatte sie zeitweise einen geradezu katastrophalen Kurs der Bibelkritik eingeschlagen.

Da wollen wir positive Entwicklungen nicht unterschlagen. So hat der Hauptvorstand der Allianz bei seiner Herbstsitzung in Bad Blankenburg eine Stellungnahme zu Ehe und Homosexualität beschlossen, die zwar immer noch vom sehr zwiespältigen und mühsamen Ringen um einen gemeinsamen Weg bei offenbar durchaus nicht gemeinsamen Überzeugungen geprägt ist. Dennoch enthält diese Veröffentlichung mindestens zwei bemerkenswert gute Feststellungen.

Die Erste ist: „Die Frage nach der Bewertung von Homosexualität wollen wir – wie andere ethische und theologische Fragen – auf der Grundlage der Heiligen Schrift klären. Sie ist für uns das geschriebene Wort Gottes und verbindlicher Maßstab in allen Fragen des christlichen Glaubens und der Lebensführung.“

Diese Feststellung enthält mindestens zwei grundlegende und wichtige Aussagen:

  1. Die Bewertung z.B. der Homosexualität wird nicht auf der Grundlage menschlicher Befindlichkeiten, angeblicher wissenschaftlicher Erkenntnisse oder genetischer Veranlagungen vorgenommen, sondern auf der Grundlage der Heiligen Schrift!
  2. Die Heilige Schrift wird als das „geschriebene Wort Gottes“ bezeugt. Das ist eine klassisch bibeltreue Erklärung im Gegensatz zur bibelkritischen Meinung, daß die Heilige Schrift Gottes Wort lediglich „enthalte“, neben zeitbedingtem menschlichen Wort, das für uns heute nicht mehr gelte.

Das Zweite ist: „Die in der Bibel beschriebene homosexuelle Praxis ist mit dem Willen Gottes und damit dem biblischen Ethos unvereinbar.“

Auch hier wird erfreulich klar festgestellt, daß die Zurückweisung homosexueller Praxis und der Gleichstellung homosexueller Beziehungen mit der Ehe nicht darin ihren Grund hat, daß die Gemeinden dafür „noch nicht reif seien“ etc., sondern mit der klaren Feststellung, daß sie mit dem Willen Gottes nicht vereinbar ist.

Dabei muß man allerdings auch zwei dicke Wermutstropfen in dieser Veröffentlichung feststellen, die die immer noch tiefe geistliche Zerrissenheit der Allianz erkennen lassen.

Das ist zum Einen die Einleitung des letztgenannten Zitats: „Die in der Bibel beschriebene homosexuelle Praxis“. Mit dieser Formulierung hat der Hauptvorstand der Allianz jede Menge Hintertüren offengelassen und offenbar ein breites Zugeständnis an diejenigen gemacht, die in der Allianz längst keine bibeltreue Position mehr vertreten. Denn damit wird eben nicht jede homosexuelle Praxis als mit dem Willen Gottes nicht vereinbar bezeichnet, sondern nur „die in der Bibel beschriebene Praxis.“ Und damit läßt man die Türen offen für Spekulationen aller Art, die wir von Bibelkritikern bis zum Erbrechen kennen, wonach die heute praktizierten Formen von Homosexualität in der Bibel ja gar nicht beschrieben seien. Allein dieser einleitende Halbsatz ist deshalb geeignet, die sonst guten Ansätze und Aussagen des Papiers vollständig zu pulverisieren.

In diese Richtung deutet auch die andere Formulierung: „dass homosexuelle Partnerschaften der Ehe nicht gleichgestellt werden können“. Es wird also nur eine Zurückweisung homosexueller Partnerschaften im Vergleich zur Ehe vorgenommen. Es wird nicht Bezug genommen auf die Segnung homosexueller Beziehungen etc..

Man hat sich hier also auf einen bibeltreu klingenden Minimalkonsens geeinigt und versucht den immensen Schaden, den Michael Diener in seiner Amtszeit angerichtet hat, etwas einzudämmen. Wieviel diese Veröffentlichung in der weiteren Praxis und Lehre der Allianz wert ist, wird die Zukunft zeigen müssen.

Recommend
Share
Tagged in
Leave a reply